
Im Januar 1369 brach ein Krieg in Köln aus: der sogenannte „Flaschenkrieg“. Hintergrund war, dass die Kölner Stifte und Klöster ihren Wein steuerfrei verkaufen durften. Aus Sicht städtischer Weinhändler ein unfairer Wettbewerbsvorteil, wie man heute sagen würde.
Die beiden Bürgermeister Gir von Kovelshoven und Richolf Grin von Wichterich versuchten, den steuerfreien Weinzapf des Kölner Klerus zu verbieten. Letztlich griffen sie sogar zur Gewalt und ließen große Mengen Wein im Domstift beschlagnahmen. Die Geistlichen protestierten, doch der Stadtrat stellte sich auf die Seite der Bürgermeister.
Schließlich wendeten sich die Kölner Geistlichen an den damaligen Verweser des Kölner Erzstifts, den Trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein. Da der Klerus nicht bereit war, auf seine Steuerprivilegien zu verzichten, scheiterten die Verhandlungen mit der Stadt und die Stiftsgeistlichen mussten Köln verlassen. Erzbischof Kuno verhängte daraufhin das Interdikt über Köln: Fortan waren alle religiösen Handlungen in Köln untersagt. Es durften weder Gottesdienste abgehalten noch Sakramente gespendet werden.
Erst im Sommer 1370 lenkte der Stadtrat widerwillig ein und bestätigte die Steuerfreiheit des Kölner Klerus. Erzbischof Kuno hob das Interdikt wieder auf und der „Flaschenkrieg“ war beendet.
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