
Köln, 06. Oktober 1794: Rund 100 französische Soldaten reiten auf das Hahnentor zu. Dort übergibt Bürgermeister Reiner Josef Anton von Klespé dem französischen Brigadegeneral Jean-Étienne Championnet die Schlüssel der Stadt. So begann die Herrschaft der Franzosen in Köln.
Bis heute heißt es, die Franzosen hätten den Kölnern die Hausnummern gebracht. Doch bereits am 03. Oktober 1794, drei Tage bevor General Championnet die Schlüssel der Stadt übernahm, beschloss der Kölner Stadtrat, die Gebäude Kölns zu nummerieren, um mehr Orientierung und Sicherheit in Kölns Straßennetz zu schaffen.
Der noch unfertige Kölner Dom bekam zunächst die Hausnummer 2583 ½. Der Zusatz ½ bedeutete, dass es sich um ein öffentliches Gebäude handelte, für das keine Steuern anfielen. Steuerpflichtig war lediglich die Wohnung des Küsters im Nordturm, die die volle Hausnummer 2583 erhielt.
1811 schaffte Köln die halben Hausnummern jedoch wieder ab und stieg auf das heutige System um, bei dem jede Straße neu nummeriert ist. Nun lautete die Adresse des Domes „Auf der Litsch 2“. Der Name „Auf der Litsch“ wies auf eine Straße mit Hang hin, auf der man leicht „litschen“, also „ausrutschen“ konnte.
Die heutige Adresse „Domkloster 4“ bekam der Dom erst 1893. Ursprünglich war das die Adresse der Dombauhütte, die damals abrissen wurde, um den Platz um den Dom herum freizulegen. Doch weil der Kölner Dom weiterhin viel Post zugeschickt bekam, übertrug man ihm offiziell die Adresse „Domkloster 4“, die er bis heute hat. Davon zeugt auch das kleine blaue Schild am Haupteingang des Domes, das wohl zu den meistgeklauten Straßenschildern Kölns gehört.
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